[Beitrag von Gerlinde Behrendt]
Am 13. Juni 2020 stürzte ein Radfahrer in der Keplerstraße nach einem Zusammenstoß mit einem PKW so schwer, dass er 10 Tage später an seinen gravierenden Verletzungen im Krankenhaus starb. Der 79-Jährige war mit dem Rad aus einer Grundstücksausfahrt auf die Straße gefahren, wo er von dem Auto einer 19-Jährigen angefahren wurde.
ADFC und der Verein Changing Cities veranstalteten daher am heutigen Sonntag eine Mahnwache mit Schweigeminute und der Aufstellung eines weißen „Geisterrades“. Die Sprecher verwiesen darauf, dass Unfälle mit Todesfolge nicht nur das Opfer treffen, sondern ebenfalls für Angehörige, Nachbarn, Freunde und Unfallhelfer belastend sind. Nicht zuletzt müssen auch die Autofahrer selbst damit leben, dass durch ihr Verkehrsmittel ein Mensch ums Leben gekommen ist.
Der Verein Changing Cities verwies drauf, dass in diesem Jahr bereits 33 Menschen bei Autounfällen ums Leben gekommen sind, das sind mehr als im Vorjahr. Er erinnerte daran, dass laut Mobilitätsgesetz die „Vision Zero“ als Ziel gesetzt ist, also keine Toten mehr im Stadtverkehr. Davon ist Berlin immer noch weit entfernt. Hier wünschen auch wir – und viele von uns sind ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs und kennen bestehende Probleme zu gut – uns erhebliche Verbesserungen und mehr gegenseitige Achtsamkeit, so dass auch in unseren Kiezen keine „Geisterräder“ mehr stehen müssen.